Ob KI-gestützte Software, smarte Sensorik oder nachhaltige Energieprojekte – technische Innovationen haben enormes Potenzial. Doch wenn es darum geht, Fördermittel oder Zuschüsse einzuwerben, scheitern viele Expert:innen nicht an der Technologie – sondern an der Kommunikation. Innovationen werden unter Wert verkauft, weil sie nicht verständlich, strategisch oder überzeugend präsentiert werden.
Technisches Fachwissen ≠ strategische Kommunikation
Innovator:innen denken in Funktionen, Daten und Machbarkeit – Fördergeber:innen hingegen in gesellschaftlichem Nutzen, wirtschaftlichem Impact und strategischer Relevanz. Diese beiden „Sprachen“ passen oft nicht zusammen.
Beispiel:
Ein Entwickler beschreibt eine Lösung mit „Low-Power Wide-Area Network und resilienter Multi-Hop-Funktionalität“. Ein:e Gutachter:in fragt sich: „Wozu genau? Für wen bringt das welchen Mehrwert?“
Zu wenig Fokus auf Wirkung und Nutzen
Viele Anträge fokussieren sich zu stark auf die technische Lösung und zu wenig auf:
- Welches Problem gelöst wird
- Wer davon profitiert
- Wie skalierbar die Lösung ist
- Warum gerade jetzt eine Förderung sinnvoll ist
Fehlende strategische Positionierung
Oft fehlt die Einordnung der Innovation in:
- Politische Agenden (z. B. Green Deal, Digitalisierung, Gesundheitssystem)
- Markttrends und Wettbewerbsfähigkeit
- Gesellschaftliche Herausforderungen
Wer seine Innovation im „großen Bild“ positioniert, hebt sich von der Masse ab – und trifft den Nerv der Jury.
Mangelnde Storyline und Struktur
Technik kann begeistern – aber nur, wenn sie verständlich vermittelt wird. Förderanträge, die nur technische Details aufzählen, ohne klare Struktur, verlieren Lesende schnell.
Was fehlt oft:
- Eine klare Ausgangssituation („Warum ist das ein Problem?“)
- Ein starker Nutzen („Was ändert sich durch die Innovation?“)
- Konkrete Ziele, Meilensteine und ein realistischer Plan
Angst vor „zu viel Marketing“
Viele technische Expert:innen glauben, sie müssten ihre Idee „pur“ lassen – ohne Vereinfachung oder emotionale Botschaft. Doch gute Kommunikation bedeutet nicht Übertreibung, sondern klare und zielgruppenorientierte Darstellung.
Fazit: Innovation braucht Kommunikation
Technologisches Know-how ist der Anfang – aber nicht das Ende. Wer Innovationen sichtbar machen, verständlich erklären und strategisch einordnen kann, hat die besten Chancen auf Förderung. Technische Exzellenz braucht kommunikative Exzellenz.